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Kunst
Kraft Werk.
Der
Bildhauer Lutz Ackermann
Heinz Stoll (Hg),
Gesamtprojektleitung
Autoren: Holger
Wilms, Reinhard Strüber, Prof. Jörg Stötzer,
Wolfgang Schmidt, Gerhard Bäuerle
- deutsch/englisch -
Format: 35,2 x 25,4
cm 120 Seiten, mit ganzseitigen Fotos, Hardcover,
foliert
Verlag:
Best Ideas!, Herrenberg, 1. Auflage, 2012
ISBN:
978-3-8375-0775-1 - € 68,00
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Aggressive
Raketen, Phalli, komische Lippenstifte.
So, oder so ähnlich werden
die 5 Säulen des "Wegzeichen" beschrieben,
das 2000 entstand. Ganz sicher ist es eines der bekanntesten Werke des Gäufeldener
Bildhauers Lutz Ackermann. Mehrfach berichteten verschiedene Regionalsender
darüber, etwa 2012 in einer Satire.
Neue
Kunstwerke im öffentlichen
Raum wecken Emotionen. Nach vehementen Diskussionen
an örtlichen Stammtischen und in der Lokalpresse
kehrt meist schnell Ruhe ein. Das Werk wird kaum mehr
wahrgenommen, oder es mutiert zu einem beliebten Identifikationszeichen.
Aus dem „Wegzeichen“ wurde der „Ackermann-Kreisel“
Eine
ähnliche Provokation war über lange Zeit der
Skulpturengarten,
den Lutz Ackermann seit
den 80-er Jahren einrichtete. „Schrottplatz“, „Verschandelung
der Landschaft“, „das Ding muss weg!“, war die Meinung
aufgebrachter Gemüter. Sechzehn lange Jahre bewegte er die Gäufeldener. Die Kommune, das Landratsamt, Anwälte
und Gutachter wurden aktiv. Erst 2001 waren alle Genehmigungen
und Verträge unter Dach und Fach. Ackermann ließ
sich in der ganzen Zeit nicht beirren. In vielen weiteren
Orten, in Parks, bei öffentlichen
Bauten, wie Rathäusern, Schulen und Banken, in Industrie-
und Gewerbegebieten wurden seine Werke aufgestellt.
Er führte Projekte durch mit Schülern, Lehrlingen
oder Gefängnis-Insassen. Als
„unbeirrt von künstlerischen Strömungen“,
als „widerspenstig gegen Konventionen und Zeitgeist“, kann
man Ackermanns Arbeiten und Projekte beschreiben.
Nun ist das "Kunst
Kraft Werk." erschienen. "Eine Galerie Kein
Buch" will es sein. Was ist es noch?
Bücher,
denkt man, werden verfasst von einem oder mehreren Autoren. Sie
behandeln ein
Thema, ergänzen es vielleicht durch Bilder.
Hier jedoch setzten sich achtzehn Monate lang Redakteure,
Sponsoren, Grafiker, Texter, Professoren, Studenten
und natürlich auch Lutz Ackermann zusammen. - So
beschreibt es Heinz Stoll, der Leiter des Gesamtprojekts. Ist eine kunstgeschichtliche oder tiefenpsychologische
Analyse entstanden? Wird die Person Lutz Ackermann geehrt?
Wird er, in einer Art Hofhistoriografie, sogar überhöht? In jedem Fall ist
es ein klares Zeichen der Anerkennung
und Wertschätzung, die er sich geschaffen hat.
Zum "Kunst
Kraft Werk." Es ist gegliedert in sechs
thematische und reich bebilderte Abschnitte. Alle Texte
sind im sechsten Abschnitt. 1. "Eine
Galerie Kein Buch" ● Einleitung 2. "Expansion"
● Impressionen und Werke im Skulpturengarten 3.
"Aufbruch" ● Aufbau und Entwicklung
des Skulpturengartens 4. "Aufwärts"
● Werke (meist) im öffentlichen Raum 5. "Rebellion"
● Werke zu politischen Themen
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6. "Ausblick"
● tabellarische Vita, Arbeiten im öffentlichen
Raum ● Texte zu unterschiedlichen Einzelthemen
● Unter
der Leitung von Ronald Schaul schuf ein studentisches
Projektteam der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart
Lithos, Bildbearbeitung und Druck des Buches. Dies darf
nicht unerwähnt bleiben.
Die Fotos Der
Großteil der Fotos zeigt (auch in Ausschnitten)
Werke im Skulpturengarten. Die Bedeutung, die er für Ackermann hat, ist unübersehbar. Er setzt
Gestaltungswillen
und Fantasie ein. Für Zukunftspläne ist noch reichlich
Raum. Vierzehn Bilder zeigen eine Auswahl
von Werken im öffentlichen Raum. Die Chronologie
der Entstehung und die Zuordnung in die unterschiedlichen
Abschnitte ist jedoch nicht immer einleuchtend. Dafür
entschädigen hohe Qualität der Fotos und
das Lay-out voll und ganz. Fast schwarz, selten mit einem
Stich in ein warmes, rostiges Braun-Rot. Es ist Ackermanns Lieblingsfarbe. Vierzehn Bilder
zeigen Ackermann in Arbeitssituationen,
mal konzentriert, mal ganz entspannt, mal fast stolz. Acht Fotos
sind ganzseitige Portraits, mal mit Zigarre, mal listig
mit Hund, mal abgeklärt, nachdenklich oder gar
grimmig. Recht stark ist die Verlockung, nun hausgemacht
zu psychologisieren. Eine Erklärung all seiner
Motive und Werke wird man nicht finden. Noch weniger
eine vollständige Erfassung des Menschen Lutz Ackermann.
Sie können es ja selbst versuchen.
Texte
der Buchautoren "Lutz Ackermann und die
Natur" ● Anschaulich beschreibt der Landschaftsarchitekt
Jörg Stötzer, wie sich der Skulpturengarten
Ackermanns entwickelt. Erst wuchern die Pflanzen, allmählich
bildet der Garten einen gleichgewichtigen Freiraum für Pflanzenwachstum
und Skulpturen. In einer immer dichteren Besiedlung
der Umgebung bleiben aber auch halb versunkene Fundstücke als
Übergang.
"Korrosion
und Kreation" ● ist das Thema des Kunstwissenschaftlers
Reinhard Strüber. Bei Lutz Ackermann schöpft
er aus dem Vollen. Etwas weit- schweifend geht Strüber
auf Ackermanns Stahlwerke ein, auf seine "Archiskulptur".
Er benennt architektonische Vorbilder und Wirkungen
auf und in der Umgebung. Auch die philosophische Dimension
bleibt nicht unerwähnt, selbst das "Panta
rhei" (alles fließt) des Vorsokratikers Heraklit
wird bemüht. Mancher mag auf solche Art angesprochen
werden. Die schmale Grenze zur Hofhistoriografie scheint
mir aber hier erreicht zu sein.
"Faktor
Mensch – Der lange Weg zur Kunststiftung Lutz Ackermann"
● Der Beitrag des Journalisten Holger Wilms beschreibt
sehr anschaulich die mühsame Entstehungs- geschichte
der Kunststiftung "Lutz Ackermann". ●
Wolf Eisenmann, als Erster Landesbeamter, nennt deren
Bedeutung im Zusammenhang des Kunstkonzepts des Landkreises
Böblingen. Beide Autoren verdeutlichen die Wertschätzung,
die Ackermann und sein Werk hier genießen. -------------------------------------------------- Eine
Laudatio. Nicht nur eine "Galerie mit kurzen Texten"
sondern ein exzellenter Einblick in Lutz Ackermanns
Werk, Menschenbild und Weltsicht. -------------------------------------------------- Der
Preis, € 68,00 entspricht sicher den hohen Herstellungskosten. Ein Verkaufsschlager kann
es so nicht werden. Aber die Resterampe wäre ein Albtraum. -------------------------------------------------- Die
Herstellung des Bildbands Webseiten
von Lutz Ackermann -------------------------------------------------- Text: ehauff - 01/2013
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