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Hg:
Regionaler Industriepark Osterburken (RIO)
Autoren: Peter
Anselm Riedl, Petra
von Olschowski, Christmut
Präger, Claudia
Pohl, Dorothee
Höfert
Skulpturen am Radweg - Kunst in der Landschaft -
Kehrer Verlag, Heidelberg (März
2007) Verlag für Kunst, Kultur und Fotografie
92
Seiten, Format 20x24 cm, 26 Farb, 22 s/w Abbildungen gebundene
Ausgabe €
14,90 ISBN-10: 3933257530 - ISBN-13: 978-3933257536
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Fünf Kommunen
führen ein gemeinsames Kunstprojekt durch.
Nun ist regionale Tourismuswerbung ja nichts ungewöhnliches, im Neckar-Odenwald-Kreis jedoch, bei
den "Skulpturen am Radweg", wurde ein neues Konzept gefunden. Man
verzichtete völlig auf große Namen, auf bekannte Bildhauer. Werke von achtzehn
Studenten
dreier Kunst-Hochschulen, Giebichenstein (Halle/Saale), Karlsruhe und
Stuttgart, wurden von einer Kunst- und sachverständigen Jury ausgesucht. Das
Ergebnis lässt sich sehen und wurde auch vom heimischen Publikum angenommen,
nach anfänglichen Protesten. Das realisierte Projekt kann man mit Fug und Recht
als gelungen, als fantasievoll und die Fantasie anregend, bezeichnen.
Die jungen Künstler haben ihre Werke gezielt
für dieses Projekt geschaffen. So nehmen sie thematisch und mit ihrer
Gestaltung die Umgebung auf, auch vor allem den "Weg" an dem sich
ihre Arbeiten ansiedeln. Entsprechend der „Entwicklung der Skulptur seit der 2.
Hälfte des 20. Jahrhunderts“ werden vielseitige Materialien genutzt. Dies wird
hier lustvoll verdeutlicht, die Künstler gehen fast spielerisch damit um:
Beton, Stahl und Keramik-Fließen bei Johannes Wahl, ein Baugerüst bei Rudolf
Reiber, Faserbeton bei Andreas Kiessling, Stahlbeton und Spezialzement bei
Elisabeth Howey, zwei Straßenlaternen bei Jan Löchte, ein Auto bei Stefan Rohrer
– um nur einige zu nennen. Sie fordern beim Betrachten Reflektionen heraus: Was
soll ein Sprungturm in einer Wiese (Wald)? Wieso haben tierformhafte Wesen
sieben Beine (Howey)? Wie ist ein vier Meter hoch gewellter Weg zu benutzen
(Kiessling)?
In den Bildbeschreibungen der fünf Autoren kann man einiges zu den Künstlern
selbst, oder zu deren Arbeitsweisen erfahren. Des Weiteren schreiben die
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Autoren nicht abstrakt oder kunsttheoretisch überfrachtet. Präzise beobachtet
und ja, ja manchmal wird es fast lyrisch. Gut verständlich lenken sie auf
Bezüge hin, auf Möglichkeiten der Interpretation. Dem Leser wird
keine Belehrung erteilt sondern eine Hilfestellung zu eigenen Gedanken angeboten.
Er wird angeregt, wie schon durch die Werke selbst.
"Der in seiner Art in Deutschland konkurrenzlose Skulpturenradweg hat alle
Voraussetzungen, ein Pfad der Kunstentdeckung zu werden" schreibt der Kunsthistoriker Peter A. Riedl in der Einführung.
Zu jedem Werk gibt es sehr gute ganzseitige Farb- und zusätzlich s/w Fotos. Zusammen
mit einer Übersichtskarte zu den Standorten der achtzehn Werke vermittelt dieses
Buch eine erfreulich anschauliche Information und macht neugierig auf einen
genussvollen Rad-Spaziergang. Das handliche Format legt sein Mitnehmen nahe.
Aber ebenso geeignet ist es zur Einstimmung und zur Vor- und Nachbereitung.
Ausgezeichnete Lektüre für jeden Skulpturenfreund, vor allem bei einer
ausgedehnten Radtour um Osterburken !
Die Autoren:
Prof. em., Dr. Peter Anselm Riedl, Kunsthistoriker, Heidelberg
Dr. Dorothee Höfert, Referentin am Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Petra von Olschowski, Geschäftsführerin der Kunststiftung Baden-Württemberg
Dr. Claudia Pohl, Dozentin am Institut für Kunstgeschichte an der Universität
Karlsruhe
Prof. Christmut Präger, Hochschule für Gestaltung, Offenbach
Skulpturen
am Radwanderweg
- zuzuku-Informationsseite
Text:
ehauff
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