Immer dreistere Werbekampagnen erobern die
Straßen und Plätze. Doch nun wehren sich die ersten Städte Noch
keine Diktatur war so gut gelaunt wie diese. So bunt und fröhlich, so hell
erleuchtet. Sie will uns nichts Böses, ganz bestimmt nicht. Sie will uns
verführen, will unser großes Glück. Doch wie in jeder Diktatur gibt es auch in
dieser, in der Diktatur der Werbung, kein Entkommen. Wo wir auch hinschauen,
überall hängen, kleben, flattern ihre Bilder und Zeichen. Werbung auf
Litfaßsäulen und Plakatwänden, an Haltestellen und Bussen, Werbung auf
Rolltreppen, Taxidächern, Bürgersteigen, Werbung noch an den höchsten
Hochhausfassaden. [...]
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Mit der Großstadt entwickelte sich auch die Großwerbung [...]
Störung ist eines der Grundprinzipien jeder Reklamekampagne.
Reklame braucht [...] Grenzen, und einige Kommunen haben das verstanden. Nicht nur São Paulo, auch Paris verbannt neuerdings die
Riesenplakate. Und überall wächst der Unmut, viele Bürger wollen die
Durchökonomisierung des öffentlichen Raums nicht länger hinnehmen, sie wollen,
dass die Städte wieder Stadt sind und keine dreidimensionale Dauerwerbesendung.
So gut gelaunt die Diktatur der Plakate und Poster auch sein mag - der
Bildersturm wird kommen.
Den
vollständigen Artikel können Sie lesen in: DIE ZEIT
(Ausgabe
47/2008)
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