Stuttgart21 - Pro und Kontra
Wikipedia über Stuttgart21

 


Joseph Beuys formulierte den Begriff der "Sozialen Plastik". Er will damit sagen, dass jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch formend auf die Gesellschaft einwirken kann. Dieser Gedanke hatte und hat noch heute einen weitreichenden Einfluss auch Künstler und Kulturschaffende.
Auch Potitik bezogene Aktionen, wie in Stuttgart, werden Teile einer poltischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Auseinandersetzung. Ihre Äusserungsformen, wie etwa Protest-Plakate, sind als Kunstwerke anzusehen.

Spätestens das
massive Vorgehen der Baden-Württembergischen Polizei am 30. September führte zu landesweiten Protesten, zu einem bundesweiten politischen Beben und zu weltweiten Schlagzeilen.

Das Projekt Stuttgart21 ist der Neubau eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart. Das neue Verkehrskonzept soll umfangreiche Möglichkeiten der Stadtentwicklung bieten und damit Möglichkeiten für wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung schaffen. Die durchgehende Hochgeschwindigkeitsverbindung mit Halt im Stuttgarter Zentrum soll zu Fahrzeitverkürzungen und Zuwächsen an Reisenden führen.

Die Gegner haben ein Konzept ausgearbeitet: Kopfbahnhof-21, das den bestehenden Kopfbahnhof modernisiert, Gleisanlagen verändert, den Schlossgarten jedoch nicht verändert. Unvorhersehbare Auswirkungen von Tunnelbohrungen, Grundwasser-Absenkung oder Störung der Mineralquellen sind damit ausgeschlossen.

Konfliktpunkte: Vor allem die kaum abschätzbaren Kosten und die ökologischen Auswirkungen durch das Fällen von 280 alten Bäumen im Schlossgarten, dem größten Park der Stadt, durch Eingriffe in den Grundwasser-Spiegel, mögliche Störungen der Mineralquellen und eine Untertunnelung in vielen Stadtteilen Stuttgarts. Ausserdem wird der Teilabbruch des denkmalgeschützten Bahnhofs bekämpft.

Der Konflikt zwischen beiden Projekten und ihren Anhängern ist eine Quelle für fantasievolle Plakate, Protestschilder und kreativ-kritische Texte.
Gelegentlich werden zu den Demonstrations-Plakaten der Projektgegner Kunstführungen veranstaltet.

Am 6. Dezember 2010 wurde der Bauzaun mit den Protest-Plakaten abgebaut. Nach einer Reinigung und Restaurierung wird er als Zeitzeugnis ins Württembergische Haus der Geschichte einziehen.
Seit dem 9. Dezember 2010 werden am sogenannten "Bauzaun +" neue Protest-Plakate aufgehängt.

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- "Pro Stuttgart 21" -
(Fotos mit freundlicher Erlaubnis M. Kauffmann) Foto-Serie - Pro - S21
- "Protest-Kunst gegen Stuttgart21" -                                                
Foto-Serie Hauptbahnhof
- "Protest-Kunst gegen Stuttgart21" -                                                
Foto-Serie Schlossgarten
- "Protest-Kunst gegen Stuttgart21" -                                                
Foto-Serie neue Bilder (2011)


Abbrucharbeiten des denkmalgeschützten Nordflügels - mit Plakatwand der Projektgegner
Demonstranten im Schloßgarten - Fotos: Jürgen Peter + ehauff - Herbst 2010 - (Bearbeitung + Montagen: ehauff) Zurück