Tübingen
- Ein Graffito mit aktueller
Brisanz? An Silvester war ich in Tübingen um in
der Uni-Bibliothek meine geistige Jahresbilanz schnell
noch zu verbessern. Neben dem Eingang stach mir ein frisches Graffito ins
Auge. Was hat wohl
den
anonymen Sprayer zu dieser tiefempfundener Aussage bewogen?
Das erfordert wohl eine eingehende, analytische Untersuchung.
Denn die Orthographie ist fehlerhaft, der Satz stammt aus dem
Gedankengut des indischen Philosophen Jiddu Krishnamurtis. Anführungszeichen sind zwar
gesetzt, der Name des Autors fehlt jedoch. Wissenschaftliche
Genauigkeit sieht also anders aus. Will der "Kunstmaler"
einfach
ein Kunstwerk schaffen, bei dem Diebstahl geistigen Eigentums
keine Rolle spielt? (Siehe
Helene Hegemanns
fehlende Zitate
in "Axolotl Roadkill"?) Oder
- und das wäre ein wirklicher Grund zur Sorge -
: Leben wir wirklich in einer
" ... profoundly sick society", einer Welt, die nur auf ökonomischen Nutzen schielt
und damit alle Menschen krank macht?
Bei anhaltendem
Weltschmerz sollte der Künstler nicht die ganze Gesellschaft für
krank halten, sondern einen Studienberater
oder
Beziehungs-Coach aufsuchen. Foto: ehauff, 31/12/09
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