Umstritten
- abgelehnt - bewundert
Das Mosaikbild,
Außenfassade Hans
König "Ich ging von folgenden Überlegungen aus: Zunächst war es naheliegend, auf die
Arbeit oder Bedeutung des Landratsamtes bzw. des Landkreises und der Stadt
Waiblingen in figürlichen Motiven Bezug zu nehmen. Es zeigte
sich dann bald, dass eine figürliche Darstellung für diese Wandfläche
ungeeignet ist. Es musste eine Komposition gefunden werden, die dem Charakter
der Architektur entspricht und diesem Bau einen farbigen Akzent verleiht. Diese
farbige Fläche musste eine Ergänzung zu der straffen Gradlinigkeit des Baues
sein und gleichzeitig eine gewisse Überleitung von der strengen Architektur zur
Umgebung bilden.

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Dabei erschien es mir notwendig, im Mosaik Farben
und gewisse architektonische Momente in gelöster und freier Form wieder aufleben
zu lassen. Für das Motiv war nicht die Arbeit des Landratsamtes die Grundlage, sondern das
besondere Wesen, die besondere Struktur des Kreises, für den dieses Amt da ist.
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Ein Bild der Landschaft, d i e s e r Landschaft mit ihren fruchtbaren Boden,
ein heiteres, von der Sonne beschienenes Land. Diese darzustellen war allerdings
mit naturalistischen Mitteln nicht möglich. Eine Übersetzung war notwendig.
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Daher
die abstrahierten Dinge, zum größten Teil vegetative Formen und die Wahl der
Farben. Der rote Kreis z. B., der für die Komposition notwendig war, bedeutet auch
die Sonne und warum sollte er das nicht? Das Mosaik sollte wie eine
farbige Emaillearbeit oder wie ein Teppich wirken,
besser noch, wie ein großer Akkord in der Musik, bei dem man ja auch nicht nach
den einzelnen Instrumenten und Tönen forscht, sondern das Ganze auf sich wirken
lässt. Mit Bedacht wählte ich als
Material für die Ausführung aus verschiedenen Tonen gebrannte Steinzeug Platten,
die die gewünschte, pastellartige Farbgebung ermöglichten. Diese Platten wurden
von eigener Hand geformt und geknetet. Durch diese handgeformten Platten wird
eine lebendige und interessante Oberfläche erreicht. Ich glaube, dass ich mich
mit meiner Arbeit in die von den großen, in der ganzen Welt anerkannten
modernen Meistern geschaffene Tradition - die ja nun auch schon ein halbes Jahrhundert alt ist - einfüge. Im Übrigen bin ich gewiss, dass die Zeit - als
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstanden - meine Arbeit rechtfertigen
wird."
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