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....inzwischen
erstrahlt das Kunstwerk in neuer Farbe und ist umgeben von einem Stück
Rollrasen. (NRZ-Fotos: uvb) Zu einem "Skulpturenfest" lädt der Verein "Kunst im öffentlichen
Raum am Moltekplatz", kurz "Kam", am 31. Mai ein. Fürs Feiern
gibt es zwei Gründe: Zum einen präsentieren sich die Kunstwerke am Moltkeplatz
inzwischen in einem guten Zustand und gepflegten Umfeld, zum anderen ist der
Verbleib der Kunst am angestammten Ort nun vertraglich gesichert. Vor zwei
Jahren sah das noch anders aus: Die Stadt und die Eigentümer der Objekte
wollten Anfang 2006 diejenigen der acht Werke, die verlegt werden können, in den
Grugapark bringen - mit der Begründung, dass sie am Moltkeplatz mehr und mehr
zerfallen. Als einige Anwohner davon hörten, protestierten sie, sammelten
Unterschriften und gründeten einen Verein.
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Um zu
erklären, wie es zu der Situation kam, muss man noch weiter zurückschauen.
Initiiert und aufgebaut wurde der Skulpturenpark von dem Galeristen Jochen
Krüper und Uwe Rüth, dem Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten in Marl. Das
"Hannover Tor" des Bochumer Bildhauers Friedrich Gräsel wurde - als
erstes Kunstwerk - 1981 aufgestellt, weitere folgten. 2002 starb der Galerist,
die Kunst am Moltkeplatz blieb sich selbst überlassen.
Bis
eben 2006. Denn der Verein ließ Taten folgen. Die Mitglieder räumten den Dreck
weg, säuberten die Kunst und befreiten sie von wuchernden Pflanzen. Schließlich
wurde rund um jede Skulptur Rollrasen verlegt und vor jede Skulptur ein
Hinweisschild mit den Grunddaten des Werks in den Boden gelassen.
Der
mündlichen Zusicherung, die Kunst am Ort zu belassen, folgten ab 2007 nach und
nach die vertraglichen Regelungen mit den drei Eigentümern, der Sparkasse,
einer Münchener Bank und der Galerie Heimeshoff, ermöglicht durch die
Unterstützung Michael Quadts vom Kulturdezernat. Inhalt: Die Kunst bleibt, wo
sie ist, dafür übernimmt der Verein die Patenschaft, also die Pflege und
notfalls auch die Instandsetzung.
Nicht zuletzt wolle der Verein auch die Leute auf den Skulpturenpark aufmerksam
machen, so Vereinsmitglied Volker Wagenitz. Und Lisa Lamprecht-Wagenitz schaut
noch weiter: "Wir wollen jungen Künstlern die Möglichkeiten geben, ihre
Werke temporär auf dem Platz auszustellen." "Eigentlich", so
Professor Harald Goebell, der ebenfalls zum Verein gehört, "ist das Ganze
ein Modellprojekt".
Der
Verein "Kam" hat 60 Mitglieder, darunter viele Anwohner, aber auch
einige, die nicht in Essen wohnen.
Gefeiert wird am Samstag, 31. Mai, von 14 bis 18 Uhr. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30
Euro pro Jahr. Informationen unter: www.kunst-am-moltkeplatz.de
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