"Freiluft Skulpturen Museum   Middelheim" - von Rodin bis heute -      Zurück


Konzeption:
Beginnend am Ende des 19. Jahrhunderts mit Skulpturen von Auguste Rodin, Aristide Maillot, Raymond Duchamp-Villon und weiteren Zeitgenossen, bietet das Museum einen einzigartigen Überblick über mehr als 100 Jahre "Moderner Skulptur" in einer naturnahen Umgebung.

Der einbezogene Zeitraum ist von großem Vorteil, da sich so moderne als auch zeitgenössische Kunst vergleichen lassen. Anders als in vielen rein zeitgenössischen Museen werden so nicht nur Spannungslinien sondern auch Kontinuitäten zwischen künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts sichtbar.

Die Gegenüberstellung moderner und zeitgenössischer Kunst macht deutlich, wie gut sie oft zusammen passen. Beispiele hierfür sind Werke von Wim Delvoye (1997), Jessica Stockholder (1998), Timm Ulrichs (2001) und Anderen. Nicht nur die Sammlung - auch der alte Park - hat so gewonnen und die verschiedenen Dekaden aufgenommen.

Ausserdem: das Freiluft Museum Middelheim ist ein Ort für Jedermann. Nicht nur Kunst-Experten sondern alle Besucher, Familien, Behinderte, Blinde haben eine Möglichkeit "ihren" Zugang zu Skulptur-Kunst auf ihre individuelle Art und Weise, nach eigenen Wünschen, zu finden.
Ein breites Spektrum von Veranstaltungen, Kunstführungen im Park, Workshops für Kinder und Senioren-Programme schaffen eine neue und leichte Möglichkeit zur Interaktion mit Kunst und Natur.


Entstehung - Entwicklung:

Seit seiner Gründung hat das
Freiluft Skulpturen Museum Middelheim einen langen Weg zurückgelegt und mit ihm hat auch die Museumsszene Flanderns etliche wesentliche Veränderungen erlebt.
Von 1950 bis 1989 wurden in Middelheim-Laag insgesamt 20 Skulpturen-Biennalen durchgefüht. Meist kaufte das Museum einige Werke für seine ständige Sammlung. Nach mehreren Dekaden umfasste Middelheim-Hoog etwa 300 Kunstwerke, wobei belgische Künstler natürlich sehr gut vertreten waren.
Verschiedene Gründe führten zu einer neuen Strategie für Sammlungsinhalt, Struktur und Finanzierung. Auch brachte die Einbeziehung von Baumbeständen zu den Grasflächen eine Neuaufstellung der ständigen Sammlung.

 





Mit der Ernennung Antwerpens zur Kulturhauptstadt Europas, 1993, wurde die Erwerbsstrategie des Museums geändert: Auch zeitgenössische Kunstwerke aus den 90er Jahren, die zuvor für die Biennalen gedacht waren, sollten im Park installiert werden.
Einzel-Ausstellungen zeigten umfassend Werke von internationalen Künstlern wie Guillaume Bijl, Tony Cragg, Franz West und Joep van Lieshout, um nur ein paar zu nennen.

Ein zweiter Ausstellungstyp stellte Künstler der "klassischen Moderne" vor, wie etwa Henry Moore, Antony Caro und Per Kirkeby.

Zum dritten gibt es mehr experimentelle Ausstellungen, die nicht direkt zu Ankäufen führen, bei denen der Künstler Installationen entwickeln kann, frei von Überlegungen zur Dauerhaftigkeit oder künftiger Erhaltung.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends wurden dem Middelheim Museum neue Möglichkeiten zur Entwicklung und Professionalisierung seiner Aktivitäten gegeben: Der Park erhielt weitere sieben Hektar Grundfläche, eine neue Lagerhalle, mehr Personal und eine großzügigere Finanzierung. Zwei Gebäude wurden errichtet und zusätzliche Kunsthistoriker konnten angestellt werden.
Einige Wahrzeichen werden aufgestellt um dem Park eine weitere Gliederung zu geben und ihn attraktiver zu machen, auch in einer Zeit in der gerade keine temporäre Ausstellung zu sehen ist.


Das Dokumentations Zentrum lockt nicht nur Sachverständige oder Spezialisten an sondern auch den "normalen" Museumsbesucher. Im Todesjahr seines Initiators,1976, wurde es "Dokumentationszentrum Bürgermeister Lode Craeybeckx" benannt.
Das Zentrum sammelt und stellt Informationen zur Verfügung zu moderner und zeitgenössischer Kunst von Rodin bis heute. Es ist nicht beschränkt auf Künstler und Skulpturen der eigenen Sammlung, sondern bezieht auch allgemeine Werke zu moderner Kunst mit ein, Monografien und Kataloge zu Einzelkünstler- und Gruppenausstellungen, Sammlungs- und Auktions-Kataloge, Zeitschriften zu moderner Kunst, Jahrbücher, Poster, sowie Fotos, Dias, Filme und Videos.