Karl Prantl, Gründer des " Symposion Europäischer Bildhauer"
in St. Margarethen, 1959
                                                                                                              
      Zurück



Karl Prantl (* 5. November 1923 - † 8. Oktober 2010, in Pöttsching im Burgenland) war ein österreichischer Bildhauer. Er war der Initiator und Begründer des weltweit ersten Steinbildhauer -Symposions.

Als ausgebildeter Maler an der Wiener Kunstakademie wandte er sich Anfang 1950 der Plastik zu und arbeitete später fast ausschließlich in Stein. Bekannt war Prantl auch durch seine Meditationssteine, die oftmals monumentale Ausmaße aufweisen.
1959 begründete er das Bildhauersymposion in St. Margarethen im Burgenland/Österreich, das zum Vorbild für Symposien in der ganzen Welt wurde.
___________________________________________________________________________





Vita Karl Prantl
bei Wikipedia


Buchbesprechung:
Susanne Steiger-Moser






Österreichischer Staatspreis 2008 an
Bildhauer Karl Prantl




Am 8. Oktober 2010 ist Karl Prantl verstorben.

http://oe1.orf.at/
http://www.apa.at/
 


Buchbesprechung:
Jutta Birgit Wortmann




DVD "Die Steinspur - Der Bildhauer Karl Prantl"




Buchbesprechung:
Marlen + Lorenz Dittmann




Buchbesprechung:
Katharina Prantl



  

 

Karl Prantl, Eberhard Hauff, Maria Stadlmann
Taufstein, Amazonit

Stein zur Meditation, Engel, 1987-88,
Serpentin-Tauerngrün

 


Persönliche Anmerkung:


Im Oktober 2007 hatte ich die große Freude mit Herrn Prantl in seinem privaten Skulpturengarten ein ausführliches Gespräch führen zu dürfen. Er berichtete überaus offen, interessiert und zugewandt von seinen vielfältigen Erfahrungen mit und bei Bildhauer -Symposien, von den Hintergründen und Intensionen seines eigenen künstlerischen Werkes und vom Wesen und Leben der Steine.
Kennzeichnend für Karl Prantl sind die beharrliche Verfolgung seiner politischen Vorstellungen und Ziele bei Bildhauer-Symposien und eine hohe Innerlichkeit und Empfindsamkeit in seinem eigenen bildhauerischen Werk.
_________________________________________________________________________

 


Motive Karl Prantls:
“Frei werden. Frei denken”, das sind die grundlegenden Gedanken Prantls, den die Schrecken des Zweiten Weltkriegs zu religiös und politisch ambitionierten Aktionen mit Öffentlichkeitswirkung getrieben haben. In der Enge des Ateliers kleine Steine nach ästhetischen Aspekten zu bearbeiten - das war auf Dauer nicht seine Sache. Hinaus, hinaus in die Heimat der Steine gleichsam.  (aus: Wiesbadener Tagblatt 4. 5. 2007)

" ... Dabei steht neben dem Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus aller Welt - die später nach Prantls Vorbild häufig auch in ihren Heimatländern ähnliche Treffen organisieren - immer auch eine politische Intention im Vordergrund. Den "Eisernen Vorhang" bekämpft er von Anfang an, ebenso wie die Berliner Mauer: Von September 1961 bis August 1962 versucht er, auf dem Platz der Republik gemeinsam mit Kollegen der neu errichteten Mauer mit Skulpturen eine humane Botschaft entgegenzusetzen: "Wir haben probiert, die Mauer zu Fall zu bringen." (aus: "Wiener Zeitung" vom 5. 11. 2003)

Entwicklung der Bildhauer Symposien:
1959 findet in St. Margarethen das "1. Symposium europäischer Bildhauer" statt. Die Versammlungen führen die Bildhauer in der Folge über drei Jahrzehnte lang an weit verstreute geschichtliche Schauplätze und Grenzlandschaften, nach Berlin an die Stelle der alten Kroll-Oper, in die Negev-Wüste im Sinai, an den Interstate Highway von New York nach Vermont, nach Nordhorn ins Kloster Frenswegen, nach St. Johann im Saarland oder nach Patiala-Punjab in Indien.

Weitere Steinbildhauersymposien (um nur einige der frühen Veranstaltungen zu nennen):
1961 Kaisersteinbruch bei
Kirchheim/Unterfranken -
1961 Portoroz, Jugoslawien -
1961 - 1963 Berlin - 1963 Tokyo, Japan (während der Olympiade) -
1964 Montreal, Kanada (zur Weltausstellung) - ab 1965 Ruzbachy, Slovakei, (vormals CSSR)
1965, 1969 und 1970
Oronsko, Polen - ab 1967 Krastal, Kärnten, Österreich -
1967
Springhornhof, Niedersachsen
1969, 1970 Skulpturenfeld
Oggelshausen, Baden Württemberg

Übernahme der Texte: mit freundlicher Erlaubnis
http://bildhauersymposion.wordpress.com
___________________________________________________________________________
Publikationen:
Jutta Birgit Wortmann, Bildhauersymposien, Entstehung – Entwicklung - Wandlung
Dargestellt an ausgewählten Beispielen und ergänzt durch Gespräche mit Beteiligten
Europäische Hochschulschriften, Reihe 28, Kunstgeschichte, Bd. 421,  -  Lang Verlag,
Frankfurt/Main, 2006, mit einer beigefügter CD-ROM
, - ISBN 3-631-55273-4 € 51.50
----------------------------
Marlen Dittmann, Lorenz Dittmann:
"Karl Prantl - Bildhauersymposien und große Steine 1959-2006"
120 Seiten, 52 Farbabbildungen, 67 S/W-Abbildungen, 28 x 24,5 cm, gebunden
Verlag St. Johann GmbH, Saarbrücken 2007, ISBN 3-938070-12-9, - € 34,00
    aus dem Inhalt: Große und kleine Steine - Das Bildhauer Symposion in St. Margarethen
    Zur Entwicklung der großen Steine - Symposien: St. Wendel, Straße der Skulpturen
    Saarbrücken, St. Johanner Markt,     Steine an der Grenze, Büdingen-Wellingen -
    Steine in Nürnberg - Pöttschinger Feld
------------------------------
Katharina Prantl: "Gehen über den Hügel von St. Margarethen, von Stein zu Stein"
208 Seiten, 100 Farb- und 90 s/w- Abb., 15,4 x 15 cm, gebunden
Passagen Verlag, Wien, 2004, ISBN 3-85165-657-1, - € 29,00


Steine Karl Prantls in Pöttsching