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Moshe Schwartz-Buky, in St. Margarethen
 


"Neue Heimat für Steinskulpturen"

Die Zeiten des Bildhauersymposions von Sankt Margarethen sind schon lange her, nur die Skulpturen erinnern noch daran. Doch jetzt bringt der Bildhauer Karl Prantl einige Steine in seine Heimatgemeinde Pöttsching.
Durch die kommerziellen Aktivitäten im Steinbruch sei der Platz für die Steine zu eng geworden, meinen jetzt die Künstler.

Die Idee des Symposions sei durch den ganzen Rummel korrumpiert worden, kritisiert Prantl: "Der Märchenwald, der Opern-Bau im Steinbruch - es kann keine Arbeitsatmosphäre mehr anwachsen."

Es gab verschiedene Überlegungen, für die Steine eine neue Heimat zu finden. So erhielt Prantl zum Beispiel die Einladung einer englischen Privatstiftung, einen Teil der Kunstwerke nach Großbritannien zu bringen.
Karl Prantl entschied schließlich mit seiner Familie, zwölf Steine nach Pöttsching - in seine Heimatgemeinde - zu bringen. Weitere sollen folgen. Die Kunstwerke stehen in Prantls Skulpturengarten und im Pöttschinger Gemeindehotter. [Gemeindegebiet]

Eine Verpflanzung von Kunstwerken sei nicht einfach, meint die Tochter des Künstlers, Katharina Prantl. Das Projekt sei aber geglückt.
Die Idee sei es gewesen, die Skulpturen wieder im weiten Raum der großzügigen Landschaft des Burgenlandes sichtbar zu machen, erklärt Katharina Prantl.
Aus dem Blickwinkel der Künstler ist in St. Margarethen aus dem einst inspirierenden Ort für die Kunst ein Tourismuszentrum geworden. Doch dem Geist des Bildhauersymposions kann selbst das nichts anhaben, ist Karl Prantl überzeugt: "Solange die Fantasie fließt, ist das Symposion nicht gefährdet."


                    Text aus:
http://burgenland.orf.at/magazin/imland/erleben/stories/260647/
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Zum selben Thema schreiben Dietmar Baurecht und Sigrid Weiss in:
BVZ-KULTUR & MEDIEN IM BURGENLAND am 27.2.2008

„STEINWANDERUNG“:  Zwölf Steinskulpturen aus St. Margarethen stehen schon in Pöttsching. Fünf weitere Kunstwerke sollen folgen.

Wenn man mit Karl Prantl über das Bildhauersymposium und über die auf dem Hügel von St. Margarethen aufgestellten Steinskulpturen sprach, war er mit der vor Ort gegebenen Situation nie zufrieden. Die Wertschätzung des dort seit Ende der 50er-Jahre allmählich auf über 100 Steinskulpturen angewachsenen „Garten der Bildhauer“ war nicht in dem Ausmaß vorhanden, wie es sich der Initiator des im Jahre 1959 gegründeten Bildhauersymposiums wünschte. Viele Bemühungen, den dort angewachsenen Kulturschatz seinem Wert entsprechend zu bewahren, waren nicht von Erfolg gekrönt. Auch Aktionismus, wie das Verhüllen der oberhalb des Steinbruch-Geländes stehenden Skulpturen, bewegte nichts.

Die Steine bewegen sich nach Pöttsching
Nun kam von Seiten der Steine Bewegung in das Spiel. Insgesamt zwölf der in
St. Margarethen zum Landschaftsbild gehörenden Skulpturen haben seit August letzten Jahres den Weg nach Pöttsching, dem Wohnort von Karl Prantl, angetreten. Fünf weitere Steine, die zum Schatz des Symposiums europäischer Bildhauer zählen, könnten noch folgen: "Wir haben vorerst jene Kunstwerke nach Pöttsching übersiedelt, die am schlechtesten gestanden sind. Es ist eng geworden am Areal, wir wollten ein wenig Luft reinbringen und Atem holen", kommentiert Prantls Tochter Katharina.
Die zwölf bisher übersiedelten Skulpturen verändern nun das Landschaftsbild zwischen dem Pöttschinger Friedhof und dem Lichtenwörther Fondsgut und ergänzen den von Karl Prantl gestalteten Gedächtnisweg. Die von Hügeln geprägte Landschaft, die den Semmering, den Schneeberg und die Hohe Wand als Hintergrund hat, gewinnt bei Sonnenuntergang durchaus einen kitschigen Charakter.
„Der Gedanke des "Von-Stein-zu-Stein-Gehens", der St. Margarethen prägte, wandert so weiter“, kommentiert Tochter Katharina Prantl. Auch wenn das Bildhauersymposium in St. Margarethen weiter betrieben werden soll, kritisiert Katharina Prantl die Bedingungen: „Die Arbeiten im Steinbruch beeinträchtigen die Skulpturen, so kann man Kunst nicht behandeln. Also gehen wir mit den Werken in die Landschaft.“
Das solle zwar durchaus ein Signal sein, "aber ein ruhiges. Wir wollen weiterarbeiten." Trostpflaster für die Region um St. Margarethen dürften Objekte sein, die direkt mit der Landschaft verbunden oder einfach nicht zu versetzen sind: So die 1970 von einer Hand voll Künstlern gestaltete und durch die laufenden Umbauten im Steinbruch irritierte
"Japanische Linie", sowie der Japanische Garten (1971) von Kengiro Azuma bleiben dem Gelände mit Sicherheit erhalten. Werke von Werner Mach, Zdenek Palcr, Milos Chlupac, Rolf Jörres Paul Aschenbach, Moshe Schwartz-Buky und Fujiwara Makoto haben ihren ständigen Sitz, ohne öffentlich Aufmerksamkeit zu erregen, bereits in Pöttsching gefunden.
Von Seiten des Grundeigentümers und Verpächters, der Esterházy Stiftung, gab es bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme.


                    Text aus: http://www.bvz.at/redaktion/bvzg/article.asp?Text=257997&cat=816