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Wolfgang
Hartmann, Werner Pokorny Das Bildhauersymposion Entstehung
und Entwicklung einer neuen Form kollektiver und künstlerischer
Arbeit Verlag
Gerd Hatje, Stuttgart - 1988 164 Seiten, s/w bebildert -
ISBN
3775702636 - vegriffen - antiquarisch, ca € 300, Da
bleibt nur der Weg über eine Bibliotheksausleihe
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"Ich sehe das Bildhauersymposion [...] als einen der
letzten Orte, wo die Idee von dem autonomen, zweckfreien Kunstwerk
Realität werden kann. Der Bildhauer [...] begibt sich in einen
Stadt- oder Landschaftsraum, stellt sich mit seinem Werk der Öffentlichkeit.
[...] Zugleich steht jedes individuelle Einzelwerk in einem logischen
Kontext zum anderen und bildet so einen organischen, sozialen Kunstkörper." (Jürgen
Brodwolf, Seite 114)
Inhalt: Wolfgang
Hartmann: Das
Bildhauersymposion Kristian
Sotriffer: Karl
Prantl oder: Der Stein des Anstoßes Mathias Hietz: Symposion Lindabrunn Peter Baum:
Die
Symposien von Mauthausen und das "Forum Metall" in Linz Felicitas Frischmuth:
St. Wendel
1971 - 1988 - Vom Steinbildhauersymposion zur Skulpturenstraße Paul Schneider:
Gedanken
über "Steine an der Grenze" Ruth Falazik: Entstehung und Entwicklung des
Projektes "Kunst und Landschaft" in Neuenkirchen Hans-Joachim
Manske: Symposien im
Stadtraum Uwe Rüth: Die neue Form des Künstlersymposiums Werner Pokorny:
Material
und Technik
Stellungnahmen der Bildhauer: Herbert
Baumann, Jürgen Brodwolf, Eberhard Eckerle, Karl Manfred Rennertz,
Timm Ulrichs, Rudolf Wachter Katalog und chronologisches Verzeichnis
der Symposien Künstlerregister
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Das
Buch umfasst beinahe drei Dekaden, ab der "Geburt" der Symposien in St. Margarethen und
deren heute weltweiter Verbreitung. Vor fast zwanzig Jahren erschienen, gibt es durch seine detaillierten und fundierten
Beschreibungen einen faszinierenden Einblick in verschiedene, wesentliche Grundlagen vieler
Skulpturen-Projekte, deren Besuch oft sehr lohnenswert ist. Weiterentwicklungen
und Veränderungen werden vor diesem Hintergrund verständlich und zugänglich: Die
fast zwangsläufige Loslösung von Karl Prantls idealistischen,
fast utopischen Vorstellungen gemeinsamen künstlerischen Arbeitens in und mit der Natur bis zur
kommunal- und kulturpolitischen Vermarktung wird ausführlich belegt. Die
verschiedenen Kapitel beleuchten unterschiedliche Formen der Symposien
und - damit verbunden - ein breites Spektrum an Entwicklungen und
Problemen.
Die gut gegliederten Register unterstützen jede gezielte Suche.
Ein facettenreiches Buch, gut lesbar, reichhaltig bebildert. Die meisten Artikel
bleiben jedoch in einer fast wehmütigen Beschreibung und Erinnerung.
Vielleicht vermisst man mehr zusammengefasste und analytischere
Reflexionen - Kritik wird nur sehr vorsichtig angedeutet. Recht empfehlenswert! ------------------------------------------------ 1998
beschreibt Neal Barab in seinem Bericht über Stein-Skulpturen
Symposien ebenfalls
sehr plastisch, aber durchaus kritisch auch negative Folgen: Für
die Künstler, die Herstellung, Präsentation und die Ver(jahr-)marktung
ihrer Werke - Kunst verkommt zum Event. Der längere Betrachtungs-Zeitraum mag dies
bewirkt haben.
Text:
ehauff
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